Revitalisierung ist viel mehr als nur eine reine Sanierung der Immobilie. Je nach Projekt umfasst es die Umorganisation der Nutzungsstrukturen der Immobilie, Abriss und Neubau oder eine Sanierung der Bausubstanz. Es ist ebenso eine Strategie für Projektentwickler, das jeweilige Gebäude für den Markt wieder wettbewerbsfähig zu machen. Es kann maroden Gebäuden schnell wieder Attraktivität verleihen und verleiht der Stadt einen neuen Wert.
Vorteile
Ein reiner Abriss und Neubau kostet nicht nur sehr viel, es hinterlässt auch einen hohen CO2-Fußabdruck. Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die CO2-Emissionen im Land zu senken. Einer der größten Verursacher ist dabei der Bausektor: 30 % der direkten und indirekten Emissionen, 40 % des Energieverbrauchs und sogar ca. die Hälfte der Abfallmenge in Deutschland sind auf den Bausektor zurückzuführen.
Schätzungsweise 220 Millionen Tonnen Erde, Steine, Ziegel, Asphalt, Fliesen, Keramik, Schlacken und Asche fallen hierzulande jährlich beim Bau und Abriss von Gebäuden an. „An der Revitalisierung von Altbauten führt daher kein Weg vorbei“, sagt Michael Schwaiger, Geschäftsführer der Schwaiger-Gruppe, die für ihre nachhaltigen Revitalisierungsprojekte bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Für Schwaiger ist klar: „Die nachhaltigsten Gebäude sind die, die nicht neu gebaut werden müssen. Dass Gewerbeimmobilien manchmal schon nach zweieinhalb Jahrzehnten abgerissen werden, ist aus energetischer Sicht völlig unsinnig.“
Ein wichtiger Vorteil ist, dass die Revitalisierung dem Investor eine Menge Geld spart. „Rund 40 Prozent der Kosten für die Instandhaltung der Bausubstanz können eingespart werden, bei der Klimabilanz sind es sogar 80 bis 90 Prozent“, erklärt Revitalisierungsexperte Michael Schwaiger.

Gründe für eine Revitalisierung
Je nach Bedürfnissen der Projekte kann entschieden werden, ob eine Neuordnung der Nutzungsstrukturen der Immobilie ausreicht, oder Optionen wie ein Abriss und Neubau oder vielleicht nur eine Sanierung genügt, um dem Objekt einen neuen Wert zu verleihen. Jedoch können bei den Optionen wirtschaftliche und rechtliche Hindernisse im Weg stehen, wie z.B. der Denkmalschutz. Wenn ein Objekt unter dem Denkmalschutz steht, kann ein Abriss nicht in Frage kommen. Eine Sanierung würde in dem Falle auch nicht gehen, da die modernen Nutzungskonzepte mit der Architektur vergangener Jahrzehnte nicht übereinstimmen. Außerdem könnte es zum Leerstand kommen, da die Nutzflächen den aktuellen Präferenzen der Gewerbetreibenden oder der Wohnungsuchenden nicht entsprechen und somit auch im marktunfähigen Zustand sind.
- Blumenauer Capital
- 11. Februar 2022